Eines der sichersten und leistungsfähigsten VPN-Protokolle ist die Open-Source-Software OpenVPN, die GNU-lizensiert ist. In einer VPN-Verbindung kann das Heimnetzwerk als Server fungieren, wobei das digitale Endgerät über den Router – der als Gateway für den OpenVPN-Server tätig ist – auf den Server zugreifen kann. Das OpenVPN authentifiziert die Daten und bietet trotzdem eine hohe Geschwindigkeit. Sogar bei einer hohen Latenzzeit oder in Fällen, in denen die Datenübertragung über große Entfernungen stattfindet, hat OpenVPN gegenüber den anderen VPN-Protokollen einen Geschwindigkeitsvorteil und ist bei überlasteten Netzen stabil und zuverlässig.
Um die VPN-Funktion anzuwenden, ist es notwendig, dass der OpenVPN-Server auf dem Router aktiviert wird. Dabei ist die Kopplung zentraler Server oder vollständiger Netzwerke möglich, wobei an den Endstellen die OpenVPN-Software implementiert und entsprechend konfiguriert werden muss. Die VPN-Software selbst funktioniert plattformunabhängig und ist kompatibel mit allen gängigen Betriebssystemen wie beispielsweise Windows, macOS, iOS oder Android. Auch mit Linux lässt sie sich anwenden.
Mit OpenVPN können verschlüsselte Verbindungen zu einem „Virtuellen Privaten Netzwerk“ (kurz VPN) hergestellt werden. Mit dem VPN können sichere Netzwerkverbindungen durch die Nutzung von öffentlichen Verbindungen, denn VPNs verschlüsseln den Datentunnel und können durch das Verbergen der einzigartigen IP-Adresse des Endgeräts mehr Privatsphäre beim Surfen im Internet schaffen. So wird es wesentlich erschwert, dass die Onlineaktivitäten und Daten von Dritten ausgespäht werden können. Streaming-Fans haben mit einem VPN außerdem die Möglichkeit, die sogenannten Geosperren von Netflix und Co. zu umgehen.
OpenVPN-Router schützen das Heimnetzwerk
Die VPN-Dienstleistungen lassen sich über die entsprechende Software bzw. verschiedene Apps bei Mobilgeräten das VPN nutzen. SmartTVs wie dem AppleTV oder AndroidTV hingegen können nicht mit einem VPN ausgestattet werden. Hier unterstützt OpenVPN Router, auf dem die VPN-Software direkt installiert werden kann und trägt dazu bei, dass alle Funktionen, die ein VPN bietet, im geschaffenen Heimnetz bereitstehen. Doch der Router muss mehrere Vorbedingungen erfüllen, um den VPN-Schutz für alle IT-Geräte, die zum Heimnetz gehören, zu gewährleisten.
Die Portfreigabe steht an der ersten Stelle. Dazu ist es notwendig, dass der Router erkennen muss, welche Anfragen er durchlassen muss, damit die Dateien tatsächlich ihr Ziel erreichen. Darüber hinaus braucht der Router die Information darüber, welcher Computer des Netzwerks als OpenVPN-Server agiert. Dies bedeutet konkret, dass so bekannt wird, wo die Dateien auffindbar sind, auf die aus der Ferne zugegriffen werden soll. Daher ist es erforderlich, auf dem Router eine Porterweiterung einzurichten, der im Falle von OpenVPN der Port UDP 1194 ist. Nun muss festgelegt werden, dass die Anfragen, die an dem UDP-Port 1194 eingehen, an die IP-Adresse des Servers weitergeleitet wird.
Um die Funktionalität zu sichern, muss eine feste IP-Adresse vorhanden sein. Nach Freigabe des Ports werden alle Anfragen von OpenVPN korrekt zugewiesen. Nun braucht es nur noch eine feste IP-Adresse, an die die Anfragen geschickt werden. Dies ist wichtig, damit das Routerprotokoll „Dynamic Host Configuration Protocol“ (kurz DHCP) die IP-Adresse der angeschlossenen IT-Geräte automatisiert zu vergeben. Wenn sich nun ein IT-Gerät wieder aus dem Heimnetz abmeldet, wird die IP-Adresse vom OpenVPN-Server neu vergeben. Fehlt eine feste IP-Adresse, können die Anfragen an den OpenVPN-Server nicht beantwortet werden.
Wann lohnt sich ein OpenVPN-Server?
Grundsätzlich gilt, dass das Protokoll von OpenVPN als besonders sicher und zuverlässig ist. Daher sind OpenVPN-Router empfehlenswert, um alle angeschlossenen IT-Geräte – egal, ob stationär oder mobil – abzusichern. Sie tragen dazu bei, die IT-Geräte gegen Cyberattacken, mehr Datenschutz und einer gesteigerten Online-Privatsphäre durch die Verschleierung der IP-Adresse.
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Gründe für die Nutzung eines VPNs im Heimnetzwerk liegt bei der Anzahl der IT-Geräte. Sind beispielsweise viele Geräte angeschlossen, braucht ein VPN nicht auf jedem einzelnen Gerät installiert zu werden. Auch, wenn viele Internet-of-Things-Geräte wie SmartTVs oder ältere Geräte im Netzwerk integriert sind, sollte der OpenVPN-Router eingesetzt werden.
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