Online-Shopping & Corona: Wie ein Virus das Verbraucherverhalten verändert hat

Online Shopping während Corona-Zeiten

Corona-Virus verändert Einkaufsverhalten

Nachdem die Verbraucher in den letzten Monaten durch die Corona-Krise viel zu Hause waren und lokale Geschäfte mieden bzw. meiden mussten, stellt sich die Frage, wie sich das Einkaufsverhalten demnächst entwickelt. Profitierte der E-Commerce nur kurzfristig oder wird sich diese Lage stabilisieren? Haben die Verbraucher ihre Prioritäten verändert und sind sie überhaupt bereit, künftig mehr als nötig zu konsumieren? Diese Fragen versuchte das Marktforschungsinstitut Nordlight Research in einer Umfrage zu dieser Thematik zu beantworten. Aber auch Geschäftsinhaber sehen bereits Tendenzen.

Online-Einkäufe sind so beliebt wie vorher

Zum Thema „Online-Shopping und klassischer Einkauf in Corona-Zeiten: Präferenzen, Trends und Potenziale“ wurden mehr als 1.000 Bürger vor und nach dem Corona-Lockdown befragt. Danach ist die Zahl der Personen, die einmal monatlich online bestellten, durch die aktuelle Situation von 67 % auf 72 % gestiegen. Die mittlere Altersgruppe zeigte sich am meisten aufgeschlossen dafür, darunter viele Familien mit Kindern. Was die Zukunft angeht, so plante jeder Fünfte, weiterhin etwas öfter online einzukaufen. Dies sind in etwa so viele Menschen wie vor der Krise. Für mehr als die Hälfte der Verbraucher wird sich auch künftig nichts verändern, wie sie angaben. Dass die Möglichkeiten zum Online-Einkauf gerne genutzt werden, war bereits vor der Corona-Krise bekannt. Vor allem Einzelhandelsgeschäfte mussten darunter leiden. Auf der anderen Seite sind einige Bürger auch froh, nun wieder in die regionalen Geschäfte zu dürfen, und nutzen dies entsprechend. So ist künftig sicher weiterhin mit einer gesunden Mischung aus verschiedenen Prioritäten zu rechnen. Denn bestimmte Produkte werden immer noch gerne vor Ort gekauft.

Kleidung ist online Spitzenreiter, Amazon bei den Händlern

Aktuell zieht es die Menschen besonders für den Online-Einkauf von Kleidung bzw. Schuhen vor den heimischen PC oder das Smartphone. Mit fast 50 Prozent ist dieser Produktanteil ähnlich hoch wie vor der Krise durch Corona. Bei Büchern und Hörbüchern zeigt sich ein Anstieg von 7 %, ebenso bei Medikamenten (6 %). Bei Elektroartikeln und Lebensmitteln zeigten sich kaum Veränderungen. Bei Tickets für Bahn- und Flugreisen gab es sogar einen Einbruch von 6 %, was jedoch auf die Reisebeschränkungen bzw. diesbezügliche Unsicherheiten zurückgeführt werden kann. Vor allem Lebensmittel, Gartenbedarf und Pflanzen, aber auch Kosmetikprodukte, sehen sich die Verbraucher noch immer gerne vor Ort an, bevor sie sie kaufen. Amazon ist weiterhin auf dem ersten Platz, wenn es um Online-Bestellungen geht, und hat diese Rolle sogar noch etwas behauptet. Auch andere Anbieter im E-Commerce konnte einige Steigerungen erkennen, während andere Verluste hatten. Denn die Verbraucher bevorzugen nicht nur bestimmte Produktkategorien, sondern auch Online-Anbieter mit gutem Kundenservice. Neben einem schnellen und unkomplizierten Bestellvorgang ist ihnen eine reibungslose Kommunikation mit dem Shop wichtig. Werbeagenturen sind in dieser Zeit ein wichtiger Faktor für den regionalen Mittelstand digitale Vermarktungskonzepte umzusetzen.

Corona und seine Folgen ließen Konsumstimmung sinken

Die Aussicht auf eine Rezession, gestiegene Arbeitslosigkeit und allgemeine Unsicherheit bei vielen Bürgern lässt sie momentan weniger ausgeben. Dies gilt für Geschäfte vor Ort genauso wie für den Onlinehandel. 19 Prozent der Verbraucher geben ganz bewusst weniger aus als vor der Krise durch das Virus. Geringverdiener und Familien sind besonders darauf bedacht. Ein Drittel der Haushalte hat auch tatsächlich weniger Geld zur Verfügung als vor den Lockdowns. Nur 10 Prozent gaben in der Umfrage an, sich demnächst bewusst finanziell etwas gönnen zu wollen. Bei den jungen Menschen sind es 14 Prozent. Die Konsumstimmung wie auch das Verhalten in Bezug auf Einkäufe ist also derzeit eher niedrig. Die bekannte Warenhaus-Kette Karstadt hat bereits angekündigt, viele ihrer Filialen zu schließen. Auch kleinere Geschäfte haben bereits aufgegeben. Viele kämpfen gerade noch um die Existenz. Andererseits gibt es auch Läden, die gekräftigt aus der Krise hervorgegangen sind. Kundentreue, Kundenservice und gefragte Produktsortimente können manchmal eben doch überzeugen.

Maskenpflicht stört beim lokalen Shopping

66 % der Befragten gehen momentan weniger gerne shoppen. 59 Prozent ist dabei die herrschende Maskenpflicht lästig. 45 Prozent gaben sogar an, deswegen momentan seltener lokale Geschäfte aufzusuchen, um dort einzukaufen. Für 23 Prozent der Bürger hat sich das Verhalten beim Einkaufen aber bereits wieder normalisiert. Ein Viertel war froh, überhaupt wieder einkaufen zu können. Angst vor dem Virus haben beim Einkaufen den Umfragen zufolge nur 13 Prozent, wobei sich 31 Prozent durch die Maskenpflicht sicherer fühlen. Allgemein wird aber eher zielgerichtet in Geschäfte gegangen und nicht lange dort verweilt, wie auch Geschäftsinhaber bestätigen. Wie sich die Lage entwickelt, hängt nicht zuletzt auch von der Entwicklung der Corona-Zahlen ab. Denn Optimismus wird sicher auch wieder die Kaufstimmung heben.

 
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