Trading Apps: Fluch oder Segen?

Trading App

Lange galten die Börsen in New York, Tokio und Frankfurt als Spezialgebiet von Finanzexperten, die vor unzähligen Computerbildschirmen hektisch durcheinander rufen, um keine Gelegenheit auf einen günstigen Deal zu verpassen und in Sekundenschnelle zu agieren, wenn der Markt dies verlangt.

Dieses Image ist inzwischen überholt, denn die moderne Technologie und allgegenwärtiger Internetzugang haben es ermöglicht, den Handel – auf Englisch „Trading“ – auch einer viel breiteren Zielgruppe zu eröffnen: Plötzlich sind Privatpersonen involviert und investieren Ihr Vermögen an der Börse, ohne eigentlich große Ahnung von dem ganzen Business dahinter zu haben. Trading ist also gesellschaftsfähig geworden. Überall hört man von Trading Apps, mit deren Hilfe die Verwaltung des eigenen Anlagenkontos und der Zugriff darauf rund um die Uhr zum Kinderspiel wird.

Vergleichsportale, wie z.B. auf https://www.etf-nachrichten.de/vergleich/etf-app/, unterstützen bei der konkreten Auswahl des geeigneten Programms, dank dessen Sie ganz unkompliziert einsteigen können. Doch was genau steckt hinter einer solchen App fürs Mobiltelefon und welche konkreten Vor- und Nachteile bringt sie mit sich?

Wie funktioniert Online-Trading eigentlich?

Als privater Investor haben Sie die Möglichkeit, Geld in unterschiedlicher Weise anzulegen – sei es in Aktien, Rohstoffen, Sparplänen, ETFs oder sonstigen Fonds, wobei Sie mit ETFs (Exchange Traded Funds) in verschiedene Vermögenswerte gleichzeitig investieren können.

Auch der Markt für Kryptowährungen steigt stetig an und kann durchaus lukrative Renditen bieten, allerdings werden diese rein digitalen Währungen nicht an den internationalen Börsen, sondern nur auf expliziten Plattformen gehandelt. Aus diesem Grund bilden sie keinen Bestandteil des regulären Online-Tradings, obgleich es bereits Trading-Apps gibt, die den Kryptomarkt im gleichen Zug mit abdecken.

Aufgrund der modernen Technik können sich Kunde und Verkäufer heutzutage ganz unkompliziert über verschiedenste Online-Medien austauschen und so in Windeseile ihre Geschäfte abwickeln. Auch sämtliche Kursverläufe und Prognosen werden in jeweils aktualisierter Form auf digitalen Trading-Programmen dargestellt, damit die Beteiligten jederzeit darauf reagieren können.

Der letztliche Zugang zur Börse steht Privatkunden allerdings nach wie vor nicht offen. Wenn Sie selbst aktiv werden wollen, brauchen Sie somit einen Mittelsmann, um Ihr Geld arbeiten zu lassen, einen so genannten Broker. Hat dieser seine Aufgabe lange Jahre in Fleisch und Blut erfüllt, erfolgt dieser komplette Prozess nun eben rein digital.

Als Anleger wählen Sie einen Online-Broker aus, den Sie mit Ihren Finanzgeschäften betrauen und der quasi in Ihrem Namen und auf Ihre Rechnung zuvor festgelegte Aktionen durchführt oder in gewisser Weise agiert, um den Anstieg der getätigten Einlage zu erreichen.

Die Abwicklung geschieht über ein beim ausgewählten Online-Broker eigens eingerichtetes Wertpapierdepot, das im Vergleich zu einem regulären Bankkonto nicht nur zusätzliche Sicherheitsmerkmale erfüllt, sondern auch weitere Funktionen aufweist.

Wie nutzt man eine Trading-App?

Um die Kommunikation zwischen Ihnen und dem Broker zu erleichtern, dienen inzwischen Trading-Apps, die Sie unkompliziert auf dem Smartphone installieren können. Damit tragen Sie den Zugang zu Ihren Börsengeschäften sowie die aktuellen Kurse sozusagen immer in der Hosentasche mit sich herum und haben zu jeder erdenklichen Zeit die Möglichkeit, einen Kauf oder Verkauf zu beantragen – man nennt das übrigens auch „eine Order setzen“.

Die App ersetzt damit jedes Telefonat oder jede schriftliche Kommunikation mit dem ausführenden Broker. Sie entscheiden sich, jetzt einen Teil ihrer Aktienpakete zu verkaufen und lassen dies mit einem Klick erledigen. Selbstverständlich ist der Service nicht kostenfrei. Jede Order erzeugt zusätzlich zur Grundgebühr für die Depotnutzung gewisse Transaktionskosten, wobei neuerdings auch Discountbroker aus dem Boden sprießen.

Nicht jede App verfügt über den gleichen Umfang an handelbaren Werten. Die meisten ermöglichen es Ihnen jedoch, ETFs, Aktien und Fonds zu handeln. Manche bieten zusätzlich Anleihen, Sparpläne oder auch CFDs (Contracts for Differences, besser bekannt als Differenzkontrakte) an. Letztere bieten sich definitiv nicht für Anfänger an, denn sie sind extrem risikoreich, weil damit auf bestimmte Wertveränderungen gewettet wird. Ähnliches gilt übrigens für Devisenspekulationen.

Neben Kursverläufen, den wichtigsten Finanznachrichten und Entwicklungen am internationalen Markt stellt Ihnen eine Trading-App im Normalfall ein Demokonto zur Verfügung. Mit diesem können Sie zunächst einmal ganz ohne echten Geldeinsatz etwas üben, um das Geschäft kennenzulernen und sich einige Strategien anzueignen. Erst, wenn Sie entsprechende Sicherheit erlangt haben und mit der Bedienung der App vertraut sind, sollten Sie den Schritt wagen, ganz real Vermögen einzuzahlen, mit dem Sie fortan echte Geschäfte tätigen können.

Wo liegen die Vor- und Nachteile?

Ein großer Vorzug ist sicher, dass sich dank dieser technischen Möglichkeiten die Märkte stärker für jedermann öffnen, wodurch es umso mehr Bewegungen an der Börse gibt. Und da das Geschäft von Kursschwankungen lebt, sind diese äußerst willkommen. Es wird also jeder Privatperson ermöglicht, sehr unkompliziert ebenfalls mitzuwirken und in Zeiten von Niedrigzinsen eine weitere Geldanlageform zu nutzen.

Das Thema Börse wird plötzlich auch für die jüngere Zielgruppe interessant und Finanzprodukte nehmen allgemein eine wichtigere Rolle in der Gesellschaft ein. Die hohe Nutzerfreundlichkeit der Apps ist ebenfalls ein Plus, genauso wie die Option, sich zu Beginn ganz risikofrei an einem Demokonto zu versuchen.

Leider legen die kursierende Werbung und Statements erfolgreicher Nutzer den Verdacht nahe, mit Trading-Apps jederzeit einfaches Geld machen zu können. Genau das ist natürlich ein sehr gefährlicher Trugschluss, der zum Verhängnis werden kann, da Verluste zum Business dazu gehören. Gerade für Anfänger, die meinen, auf gut Glück aufs richtige Pferd zu setzen.

Selbst wenn Sie per Social Trading einem erfahrenen Profi folgen und dessen Tipps befolgen, kann der Schuss auch immer nach hinten losgehen. Wirklich profitabel gestaltet sich Online-Trading zudem laut Studien erst ab einem eingesetzten Kapital im vierstelligen Bereich. Dieses sollten Sie in jedem Fall auf der hohen Kante haben, um einen Verlust verkraften zu können.

Außerdem bleibt zu erwähnen, dass es sich beim Trading immer um kurzfristige Investitionen und nie um eine auf lange Zeit angelegte Vorsorge handelt, die eine garantierte Rendite bringt. Wer wirklich erfolgreich damit sein möchte, muss sich also neben guten Strategien auch sehr viel Erfahrung aneignen und vor allen Dingen jede Menge Zeit investieren. Das wird von den meisten Privatnutzern völlig unterschätzt, die ihre Geschäfte einfach „so nebenher laufen lassen“.

Wenn Sie sich für die Eröffnung eines Depots entscheiden, sollten Sie zunächst ausführlich die verfügbaren Online-Broker und deren Kostenmodelle vergleichen. Entscheidend ist darüber hinaus auch, dass Ihre installierte Software jederzeit problemlos funktioniert, um unschöne Ausfälle auszuschließen.

 
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